Blaue Akelei im leichten Regen

von Vincent Vélano

Am Rand des Wegs, wo Pflaster bricht,
steht eine Akelei im blauen Licht.
Der Regen flüstert leise Lieder,
tropft auf Blüten, rinnt hernieder.

Ein Rollstuhl surrt auf nassem Stein,
ein Mensch beugt sich zum Blümchen klein.
Sein Blick ist ruhig, offen, weit —
die Blume neigt sich — wie im Kleid.

Ein Bus hält an, die Tür geht auf,
ein Atemzug, ein Lebenslauf.
Ein Mädchen lacht trotz Tropfen schwer,
als würde Regen gar nicht wehr’.

Die Welt ist nass, und doch so klar —
kein Muss, kein Soll, nur einfach da.
Die Akelei, im Grau so still,
steht da, weil sie es einfach will.

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