Unterbrechen ist respektlos

Ein Fehler in der Kommunikation

Warum wir unterbrechen – und wie wir es ändern können

Was kann ich tun, wenn ich selbst dazu neige, andere zu unterbrechen?
Diese Angewohnheit hat oft nichts mit Unhöflichkeit oder bösem Willen zu tun – vielmehr hängt sie mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen wie Ungeduld oder Impulsivität zusammen.
Hinter dem Unterbrechen steckt häufig der Wunsch, das Gespräch schneller voranzubringen.

Oft entsteht der Impuls, wenn das Gefühl aufkommt, dass zu viele Details diskutiert oder Meinungen mehrfach wiederholt werden. Man glaubt dann, bereits zu wissen, was gesagt werden soll, oder hält die eigene Sichtweise für besonders wichtig und dringend.

Unterbrechen vermeiden – mit Impulskontrolle üben

Wenn du selbst erkennst, dass häufiges Unterbrechen unhöflich und wenig hilfreich ist, hast du bereits den ersten wichtigen Schritt gemacht.
Hier ein paar einfache Techniken, die helfen können, den Impuls zu kontrollieren:

  • Tief durchatmen – bewusst Luft holen, um Zeit zu gewinnen.
  • Bis drei zählen – eine kurze Pause hilft, den Gesprächsfluss nicht zu stören.
  • Ein inneres Stoppschild visualisieren – als mentale Erinnerung, erst zuhören, dann sprechen.

Ein Coachingkunde berichtete, dass er mit dieser Methode spürbar gelassener in Stressgesprächen wurde – und deutlich seltener unterbrach.

Warum Unterbrechen problematisch ist

Auch wenn Unterbrechungen nicht aus böser Absicht geschehen, wirken sie oft respektlos.
Wer jemandem ins Wort fällt, nimmt ihm symbolisch das Wort und die Gesprächsführung. Selbst wenn man nur ergänzen oder widersprechen möchte – die Dynamik verändert sich.

Ein ausgewogenes Gespräch lebt davon, dass jeder gehört wird.
Ständige Unterbrechungen stören diese Balance und führen schnell zu Frust oder Streit – besonders in angespannten Situationen.

Deshalb gilt: Zuhören ist Respekt. Reden lassen schafft Vertrauen.

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